Bauherr | Migros |
Bereich | Retail |
Standort | Ibach SZ |
Kälteleistung | 250 kW |
Kältemittel | CO2 |
Technik | CO2-Booster mit Ejektoren |
Kältesystem | CO2-Booster mit Ejektoren |
Planerische Leistung |
|
Seit Anfang November 2014 werden Lebensmittel der Filiale Migros Ibach SZ mit Verdampfungstemperaturen von -2°C bzw. -25°C gekühlt. Diese ausserordentlich hohen Temperaturniveaus in der Supermarktkälte setzen weltweit neue Massstäbe. Dank modernster CO2-Kälteanlagen wird eine Energieeinsparung von mindestens 25% erwartet. Dieser Quantensprung gelingt dank raffinierter Einbindung von fünf Ejektoren.
Die Modernisierung vom MMM Mythencenter in Ibach SZ neigt sich dem Ende zu. Während 8 Monaten Umbauarbeiten, aufgeteilt in 4 Etappen, wurde dem Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von 3‘900 m2 ein neues Erscheinungsbild verpasst. Nebst dem neuen Erscheinungsbild entsprechen auch die CO2-Kälteanlagen dem neusten Stand der Technik und versorgen 170 Laufmeter Kühl- & Tiefkühlmöbel sowie 280 m2 Kühl- & Tiefkühlräume mit Kälteenergie. Mit bislang noch nie erreichter Effizienz versorgen zwei identische CO2-Kälteanlagen die Kühl- & Tiefkühlstellen mit insgesamt 250 Kilowatt Kälteleistung.
Die markante Effizienzsteigerung gegenüber herkömmlicher CO2-Kälteanlagen lässt sich auf drei Effekte zurückführen. Zum einen sind die CO2-Kälteanlagen so konzipiert, dass sämtliche Kühl- & Tiefkühlstellen „teilgeflutet“ betrieben werden. Das heisst, das Kältemittel am Austritt der Kühl- & Tiefkühlstellen ist teilweise noch flüssig. Dadurch wird die Effizienz der Kühl- & Tiefkühlstellen markant gesteigert und die Warentemperatur kann trotz einer höheren Verdampfungstemperatur gewährleistet werden. Die ausserordentlich hohen Verdampfungstemperaturen von -2°C bzw. -25°C gegenüber herkömmlichen Kälteanlagen mit durchschnittlichen Werten von -8°C bzw. -33°C führen zu einer enormen Einsparung an elektrischer Energie. Einen markanten Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten je fünf Ejektoren pro CO2-Kälteanlage. Angetrieben durch die Druckdifferenz im System befördern die Ejektoren flüssiges oder gasförmiges Kältemittel. Das flüssige Kältemittel im Saugakku der Pluskühlung wird zurück zu den „teilgefluteten“ Kühl- & Tiefkühlstellen geführt. Das gasförmige Kältemittel wird durch die Parallel-Kompressoren auf Hochdruck verdichtet. Die fünf Ejektoren ermöglichen es, auf sämtliche Betriebsbedingungen und Lastverhältnisse zu reagieren und gewähren höchst mögliche Betriebssicherheit. Die Kombination von Ejektoren und Parallel-Kompressoren ermöglichen die bei der Entspannung frei werdende Energie zu nutzen und interne Drosselverluste zur reduzieren. Zu guter Letzt werden die CO2-Kälteanlagen im Sommer über zusätzliche Wärmetauscher mit Grundwasser gekühlt. Dadurch kann der Hochdruck im System reduziert und die Kälteerzeugung noch effizienter betrieben werden. Hochgerechnet auf ein Betriebsjahr führen die drei Effekte zu einer jährlichen Effizienzsteigerung von mindestens 25%. Damit ist die Supermarktkälte der Filiale Migros Ibach SZ zur Zeit wohl die effizienteste der Welt.
Nach der ersten Supermarkt Kälteanlage mit drei Ejektoren in der Migros Filiale in Bulle, Fribourg sind nun zwei weitere CO2-Kälteanlagen mit Ejektoren erfolgreich in Betrieb. Diese zwei CO2-Kälteanlagen bieten die Möglichkeit verschiedene Betriebs- & Regelarten einander gegenüber zu stellen und weiteres Optimierungspotential zu erkennen.
Solche Pionier-Anlagen wie in Migros Ibach SZ bedürfen eines erhöhten Aufwands für die Berechnung und Dimensionierung der Komponenten sowie deren Anschaffung und Installation. Dies nicht zuletzt weil die CO2-Kälteanlagen so konzipiert sind, dass jederzeit in einen herkömmlichen Betrieb gewechselt werden kann. Dank der Weitsicht der Bauherrschaft Migros Luzern und deren Engagement für Nachhaltigkeit sowie der finanziellen Unterstützung vom Bundesamt für Energie, konnten diese Pionier-Anlagen erfolgreich realisiert werden. Frigo-Consulting AG entwickelte zusammen mit Alpiq Intec West AG und Enex Srl das System, begleitete die Realisierung von der Konzeptphase, über die Dimensionierung des Systems bis über die Inbetriebnahme hinaus und verfolgt dessen Verhalten in der Praxis minuziös.
Wir von Frigo-Consulting AG gehen davon aus, dass es eine Frage der Zeit ist, bis die Ejektor-Technologie in der Supermarktkälte vermehrt zum Einsatz und diese zum Stand der Technik wird. Sobald genügend Betriebserfahrung gesammelt sind können CO2-Kälteanlagen mit der Ejektor-Technologie deutlich kleiner dimensioniert und die Ejektoren kostengünstiger hergestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Anschaffungskosten für ein Ejektor-System langfristig unterhalb jener eines herkömmlichen
CO2-Systems liegen. Dies in Kombination mit den erheblichen Energieeinsparungen gibt dieser Technologie eine einmalige Zukunftsperspektive.
Frigo-Consulting war bei diesem Projekt in folgenden Bereichen federführend:
Frigo-Consulting fokussiert sich ausserdem auf folgende Gebiete:
Frigo-Consulting in Zusammenarbeit mit